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Bacharach am Rhein
Keine Frage, dieser Weinort ist ein touristisches Muss für jeden Besucher, der
an den Mittelrhein kommt. Der Ortskern von Bacharach mit seinen malerischen
Gassen und ausnehmend schönen Fachwerkhäusern liegt hinter mittelalterlichen
Ringmauern, mit deren Bau bereits im Jahre 1344 begonnen wurde und die in großen
Teilen bis heute erhalten geblieben sind. Die Türme auf der Rheinseite hatte man
durch einen überdachten Wehrgang miteinander verbunden, ein überaus lohnender
Spaziergang durch vergangene Jahrhunderte. Die drei noch vorhandenen Stadttore
waren Bestandteile des Ringmauer-Systems und haben ganz wesentlich zum
unverwechselbaren Charakter dieses Städtchens beigetragen. Das Münztor liegt im
Norden, das Markttor in der Mitte und das Krahntor in unmittelbarer Nähe des
mittelalterlichen Warenumschlagplatzes und der ehemaligen kurpfälzischen Zollstelle,
wo die rheinabwärts zu transportierenden Güter nach Passieren der Untiefen beim
Binger "Loch" auf größere Schiffe umgeladen wurden. Tatsächlich war Bacharach im
Mittelalter, bedingt durch seine verkehrsmäßig ausgesprochen günstige Lage, einer
der zentralen Handels- und Warenumschlagplätze für Wein und Holz am Mittelrhein,
mit dem entsprechenden Angebot an Lagerhallen. Dazu kam der Bacharacher Zoll, der
eine wichtige, beständig sprudelnde Einnahmequelle für die Landesherren
darstellte. Als ausgesprochen prosperierender Wirtschaftsstandort wurde Bacharach
deshalb bereits im Jahre 1254 in den "Rheinischen Städtebund" aufgenommen und
erhielt 100 Jahre später die Stadtrechte.
Photo: Die Burg Stahleck ist eine der berühmtesten Rheinburgen des
Mittelalters. Hier siegte einmal die Liebe über die endlosen Rivalitäten
zwischen den Geschlechtern der Welfen und Staufer, als im Jahre 1194 Agnes von Stahleck,
die Nichte des damaligen Kaisers Barbarossa, heimlich und gegen den Willen des Vaters
den Sohn Heinrichs des Löwen heiratete.
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