Die Stadt Bingen am Rhein-Nahe-Eck entstand aus einem Garnisonslager der
Römer,
das strategisch wichtig an der römischen Straße
"Via Ausonia"
von Mainz nach Trier kurz vor dem Aufstieg in den Hunsrück
gelegen war. Die dazugehörige Befestigungsanlage ("Castellum
Bingium") befand sich auf dem Kloppberg, ziemlich genau an der Stelle,
wo heute die mittelalterliche Burg Klopp steht. Die Häuser des
römischen Städtchens "Bingium" gruppierten sich im Schutze einer
Stadtmauer eng um das Kastell. In den ersten drei Jahrhunderten n. Chr.
war die Region wegen ihres milden Klimas eine bevorzugte
Wohngegend nicht nur für die damalige Aristokratie sondern auch für
wohlhabende Geschäftsleute, hohe Militärs sowie Senatoren aus der eine
Tagesreise entfernten Provinzhauptstadt Mainz ("Moguntiacum").
Davon zeugt beispielsweise eine "Villa rustica" mit repräsentativem
Gutsherrenhaus, Badeanlagen und zahlreichen Nebengebäuden, die
derzeit im Binger Wald freigelegt wird. Diese große Zeit endete erst mit
der Eroberung des Nahe-Hunsrück-Gebietes durch die Alemannen im
Jahre 355. Auf dem nördlichen Hochufer der Nahe im Ortsteil Bingerbrück
errichtete die wohl bekannteste Frau des Hochmittelalters, die
Benediktinerin
Hildegard von Bingen
(1098-1179) in den Jahren 1147-1150 ihr Kloster
"Rupertsberg"
und machte damit den Ort weltberühmt.
Photo: Kloppberg oberhalb von Bingen mit der mittelalterlichen Burg Klopp,
von wo man einen prachtvollen Ausblick auf Rhein, Nahemündung und Rupertsberg hat.