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Morbach und «Vicus Belginum»
Der Luftkurort Morbach liegt auf der Nordwestseite des
Idarwaldes gegenüber von Usarkopf (724 m), Sensweiler Höhe
(734 m) und Steingerüttelkopf (757 m). Typisch für solche
Nordwesthänge des Hunsrücks sind die sogenannten
Quellmoore oder "Hangbrüche" (sie heißen im Dialekt "Briech" und
in der Einzahl "Bruuch"), einzigartige Biotope und Rückzugsgebiete
seltener Pflanzen und Tiere. Diese Quellmoore werden
von dem reichlich vorhandene Quellwasser aus dem Idarwald
gespeist und entstanden durch Staunässe, die sich in solchen
Senken sammelt, wo Tonerde ein Versickern oder Abfließen des
Wassers weitgehend verhindert. Die besonderen
Lebensbedingungen in den Senken mit ihrer dauernden Vernässung hat
dann über viele Jahrhunderte hinweg zur Entstehung von
Niedermooren geführt. Im Gegensatz hierzu beziehen
Hochmoore ihr Wasser ausschließlich durch Regen. Beiden
Moorarten gemeinsam ist eine gewisse Nährstoffarmut, die zu
speziellen Pflanzengemeinschaften führt. Hier wachsen seltene
Torfmoose (sphagnetum magellanici im engeren Sinne),
verschiedene Seggen- und Binsenarten, sowie für Moore
typische Pflanzen wie der Siebenstern (trientalis europaea), die
Moosbeere (vaccinium oxycoccos), das Torfmoos-Knabenkraut
(dactylorhiza sphagnicola), der Beinbrech (narthecium
ossifragum), der Rundblättrige Sonnentau (drosera rotundifolia),
der den Nährstoffmangel durch den Fang kleiner Insekten
ausgleicht oder der Königsfarn (osmunda regalis).
Photo: Zu sehen ist hier der um 1315 erbaute "Stumpfe Turm", der als Wachturm
für die in Sichtweite liegende Wasserburg Baldenau diente.
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