Nachhaltigkeit und Umwelt: Zukunft inskünftiger Generationen
Angesichts immer knapper werdender Ressourcen bei gleichzeitig stark angestiegener
Umweltbelastungen sind Fragen zur Nachhaltigkeit und Umwelt von brennender Aktualität,
bei deren Beantwortung sich aber Politik und Wirtschaft schwer tun. So heißt es
z.B. in Art. 73 (Nachhaltigkeit) der Schweizerischen Bundesverfassung:
"Bund und Kantone streben ein auf Dauer ausgewogenes Verhältnis zwischen der
Natur und ihrer Erneuerungsfähigkeit einerseits und ihrer Beanspruchung durch
den Menschen anderseits an."
Es wird aber offen gelassen, wie weit oder eng
"Natur und ihre Erneuerungsfähigkeit" und "Beanspruchung durch den Menschen"
zu fassen sind. Auf europäischer Ebene stehen die Entwürfe der Europäischen
Union (EU) zum Thema "Nachhaltigkeitsstrategien" und "Indikatoren
nachhaltigen Wirtschaftens" gemäss Ankündigungen in der Presse kurz vor der
Fertigstellung. Diese EU Aktivitäten scheinen eine Art "Leitbild" für die
europäischen Regierungen zu konstituieren. Auffällig ist jedoch, dass die
meisten Autoren, die sich mit dem Thema näher auseinandersetzen, unter dem
Titel "Nachhaltigkeit" insbesondere die Kapitel Umweltschutz,
Ressourcenmanagement, Wirtschaftsentwicklung und Lebensqualität zusammenfassen.
Die soziale Dimension fehlt dagegen fast immer.
Es stellt sich somit die Frage, wie man zu einer Definition der Nachhaltigkeit
kommen könnte. Eine solche Definition müsste sowohl den lokalen Bedürfnissen
eines Einzelunternehmens wie auch für dem umfassenderen Rahmen einer ganzen
Volkswirtschaft gerecht werden. Nun haben sogenannte "Nachhaltigkeitsberichte"
—im Sinne einer Ergänzung zum Jahresbericht eines Unternehmens— in der letzten
Zeit erstaunliche Akzeptanz gefunden in einer Weise, dass dies zu einheitlichen
und verbindlichen Standards führen könnte. Am breitesten und konkretesten deckt
zurzeit der Leitfaden der "Global Reporting Initiative", deren Abschlussbericht
im Januar dieses Jahres vorgestellt wurde, das Feld ab. "Social Performance
Indicators", die über gesellschaftliche Kriterien informieren sollen, sind
ebenfalls in Arbeit.