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Der 'Hunnenring' bei Otzenhausen
Die irreführend als "Hunnenring" bezeichnete Ringwallanlage
auf dem Dollberg (620 m) bei Otzenhausen wurde von den
Kelten
der Latène-Zeit (475-20 v. Chr.) errichtet. Das Wallsystem
hatte die unglaubliche Länge von 1360 m für den Hauptwall und
noch zusätzliche 850 m für den Vorwall. Mehr als 200'000
Kubikmeter Bruchsteine sind hier zu einer Anlage verarbeitet
worden, die mit einer Ausdehnung von 647 m auf 460 m ein
Areal von fast 19 ha einschloss. Die Dimensionen sind wahrhaft
beeindruckend: im Norden ist der Hauptwall auch heute noch
10 Meter hoch bei einer Fußbreite von 40 Metern. Man muss sich
vorstellen, dass die Bruchsteine einst durch ein Balkengerüst
zusammengehalten wurden und senkrechte Mauern bildeten,
um so eine städtische Siedlung (römisch "Oppidum") der
Treverer vor Eindringlingen zu schützen.
Man schätzt, dass der Nordwall eine Höhe von 25 m
hatte. Der Eingang führte durch das 6 m breite Westtor, das durch einen
Mittelpfosten in zwei gleichgroße Durchgänge unterteilt und offensichtlich
durch eine wehrhafte Holzkonstruktion überdacht war. Zusätzliche seitliche
Schutzmauern dienten ebenfalls der Verteidigung.
Die Ringwallanlage in ihren heutigen gewaltigen Dimensionen wurde im 1.
Jahrhundert vor Chr. erbaut, d.h. in der späten Latène-Zeit. Mit großer
Wahrscheinlichkeit gab es aber an gleicher Stelle bereits eine Vorläuferburg aus der
frühen Latène-Zeit (5. Jahrhundert vor Chr.).
Photo: Die keltische Ringwallanlage auf dem Dollberg (620m) bei Otzenhausen
wurde in der Latène-Zeit (475-20 v. Chr.) errichtet. Das Wallsystem hat heute
noch eine Höhe von bis zu 10 Metern mit der unglaublichen Länge von 1360m
für den Hauptwall und zusätzlichen 850m für den Vorwall.
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