|
Bad Münster am Stein
Kein Album der Nahe, kein heimatkundlicher Kalender ohne den
Rheingrafenstein! Und das zu Recht, denn welche andere Landschaft
hätte ein derart markantes Symbol aufzuweisen wie Bad Münster am
Stein mit dem Rheingrafenstein? An dieser felsenreichen Engstelle hat
sich die Nahe im Laufe der Jahrmillionen einen tief eingeschnittenen
Durchbruch in den Gebirgsstock gegraben, um die weite Ebene des
Kreuznacher Beckens zu erreichen. In keltischer Zeit befand sich auf dem
Felsen direkt hinter dem Rheingrafenstein die Ringwallanlage "auf der
Gans" und im Mittelalter die Burg Rheingrafenstein mit direktem Blick
auf die viel tiefer liegende, weniger als einen Kilometer entfernte
Ebernburg, die berühmte "Herberge der Gerechtigkeit". Die in Bad
Münster am Stein sprudelnden Solequellen wurden nach alter
Überlieferung schon vor dem Jahre 1500 als "Badebronnen" genutzt, also
lange bevor sich das Städtchen zu einem weltbekannten Badekurort entwickelte.
Früher diente das Solewasser jedoch hauptsächlich der
Kochsalzgewinnung, die in mehreren Schritten ablief. Die Sole, wie sie
aus den Quellen ans Tageslicht tritt, schmeckt wohl recht salzig, der
Salzgehalt liegt aber tatsächlich nur bei 1.3 Prozent. Zu wenig, um die
Sole direkt zur Salzgewinnung verwenden zu können. Deswegen wurde
die Sole mehrmals auf die "Gradierwerke" gepumpt und rieselte von
dort, nach einem sinnvollen Plan, an den darin aufgeschichteten Dornenwänden
herunter ("Salinen").
Photo: Spaziergang im Salinental, wo Sole entlang den in Holzgerüsten
aufgeschichteten Dornenwänden (Salinen) herunterläuft und dabei verdunstet.
Die dabei entstehende sole-gesättigte Luft besitzt Heilwirkung.
|
|
|
|