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Burgruine Balduinseck
Eine lohnende Wanderung führt von Kastellaun über Bell und
entlang des Wohnrother Baches zur Burgruine Balduinseck, die
sehr versteckt auf dem Grund des hier tief eingeschnittenen,
engen Tales liegt. Das mächtige Bauwerk wurde im Jahre 1325
von Erzbischof Balduin von Trier als Grenzfeste gegen die
Grafschaft Sponheim errichtet. Eine ähnliche Funktion hatte
auch die Rauschenburg aus dem Jahre 1332 wenige Kilometer
weiter nördlich bei Mermuth oberhalb der Ehrbachklamm.
Anders als die meisten Burgen der Region wurde Balduinseck
niemals durch feindliche Truppen zerstört, sondern verfiel von
selber, nachdem sie keine Funktion mehr hatte und aufgegeben
worden war. Somit ist es auch dem heutigen Besucher noch
möglich, etwas von dem Wohnkomfort der damaligen Zeit zu
erahnen. Tatsächlich hat der Palas mit Seitenlängen von 22 auf
14 Metern beachtliche Ausmaße und umfasste mehrere
Stockwerke, die über eine Wendeltreppe bequem zu erreichen
waren. Glatt verputzte Wände sowie Kaminanlagen in allen
Stockwerken sorgten für ein behagliches Ambiente in den
Kemenaten. Andererseits erlaubten die mächtigen
Außenmauern aber auch eine längere Verteidigung.
Ein weiterer lohnender Ausflug führt ins Dorf Neuerkirch,
das an der Straße nach
Simmern
gelegen ist. Dort hat man im
Rahmen eines Dorf-Erneuerungsprogrammes den alten
Dorfkern liebevoll restauriert. Im kulturhistorischen Museum
sind die traditionellen Hunsrücker Handwerksberufe mit ihren
Geräten sehr anschaulich dargestellt. Unter anderem erlebt man
Bäcker, Imker, Schreiner, Zimmermann, Dachdecker,
Korbmacher, Schmied und Schuhmacher. Ausgestellt sind auch
die typischen landwirtschaftlichen Geräte der Region und man
gewinnt Einblick in die bäuerliche Wohnkultur.
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Burgruine Balduinseck in der Nähe von Kastellaun im Soonwald.
Die Burg wurde im Jahre 1325 von Erzbischof Balduin von Trier als Grenzfeste gegen die
Grafschaft Sponheim errichtet.
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