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Barfuß zu einem Erlebnis der besonderen Art
Wenn nicht gerade Schneeschmelze ist und es nicht tagelang wie aus
Kübeln geregnet hat, gibt sich die Nahe als braver und harmloser Fluss,
sanft und anschmiegsam. Warum deshalb nicht einmal eine
Nahequerung der früher üblichen, heute jedoch aus der Mode
gekommenen Art versuchen? Der Barfußpfad zu Bad Sobernheim bietet
gleich zwei Möglichkeiten für eine recht unkonventionelle
Nahequerung: eine Furt, die durch seichtes, langsam fließendes Wasser
auf die andere Seite führt oder ein kleiner, handbetätigter Nachen, wo
sich alle Besucher als eigener Fährmann betätigen können. Tatsächlich
war ja noch vor wenigen Jahrhunderten, als feste Brücken nur spärlich
vorhanden waren, seichte Furten durch die Flüsse und gute
Anlegestellen für Fähren die bestimmenden Fixpunkte für die meisten
Verkehrswege. Namen von Städten und Dörfern, die auf "-furt" enden,
beziehen sich auf diesen Sachverhalt. Dass in jener Zeit aber auch
steinerne Brücken nicht unbedingt die Gewähr für problemlose
Nahequerungen bedeuteten, erlebten die Bad Sobernheimer Bürger auf
recht kuriose Weise, kurz nachdem sie in den Jahren 1623-1626 ihre
Steinbrücke über die Nahe fertiggestellt hatten. Nach einem heftigen
Unwetter, bei dem die Nahe über die Ufer getreten war und das
umliegende Land überschwemmt hatte, suchte sich der Fluss ein anderes
Bett und ließ die neue Brücke buchstäblich auf dem Trockenen stehen.
Zum Glück sind wir heute gegen solche Überraschungen weitgehend
gefeit, auch wenn die Nahe immer noch über die Ufer tritt, dabei Wiesen
und Häuser unter Wasser setzt.
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Öffnungszeiten
Der Barfußpfad ist von Mai bis Oktober täglich in der Zeit
von 9 bis 20 Uhr geöffnet. Hunde sind nicht gestattet.
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