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Museum Birkenfeld
Mit Beginn der Latène-Zeit um das Jahr 500 v. Chr. entwickelte
sich innerhalb der keltischen Stämmen Mitteleuropas ein
gänzlich neuer, weit über das Bestehende hinausgehender
Kunststil. Dieser "neue" Kunststil kommt in einer Vielzahl
einzigartiger Ornamente und Motive zum Ausdruck, die nicht
nur auf Schmuckgegenständen und den besonders wertvollen
Waffen der herrschenden Oberschicht zu finden sind, sondern
auch auf Gegenständen des täglichen Gebrauchs angebracht
wurden. Die in jener Epoche entstandene Stilrichtung ist als
"Keltischer Stil" in die Kunstgeschichte eingegangen, getragen
von eigenständigen Meisterwerken und einer Ikonographie, die
ganz offensichtlich von Themen aus der keltischen Mythologie
inspiriert worden ist. Eine ausgesprochen progressive Rolle
spielte dabei der Hunsrück-Eifel-Raum. In Fachkreisen spricht
man deshalb sogar von der "Hunsrück-Eifel-Kultur", was den
kulturellen Stellenwert der Region in der damaligen Zeit
unterstreicht. Die ästhetisch überzeugenden, meist sehr
wertvollen Kunstwerke, wie auch die fein gearbeiteten
Goldschmiedearbeiten aus den Elitegräbern, belegen zudem die
wirtschaftliche Prosperität des Hunsrück-Eifel-Raumes während
dieser Epoche. Beispiele hierfür sind das "Fürstengrab" von
Schwarzenbach (Hunsrück) mit Kunstgegenständen im frühen
keltischen Stil aus den Jahren 450-375 v. Chr. oder das Grab der
"Fürstin" von Waldalgesheim (Nahetal) mit Schmuckstücken aus
der Zeit um 325 v. Chr. im Rankenstil.
Photo: Wir sehen zwei bronzene keltische Schnabelkannen aus dem Museum,
so genannt wegen ihrer lang ausgezogenen Mündungen. Form und Herstellungstechnik
dieser Kannen haben die Kelten von den Etruskern übernommen.
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