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Klima des Nahetales
Die Niederschläge nehmen von der Quelle bis zur Mündung der Nahe ab, von über
900 mm jährlichem Niederschlag bis auf 550 mm. Die mittlere Jahrestemperatur
beträgt im Quellgebiet etwas über 7 Grad Celsius, während die untere Nahe mit
einem Jahresmittel von 9.5 Grad Celsius zu den wärmsten und trockensten
Gebieten Deutschlands gehört.
Dieses Klima führt zu Vorkommen von bestimmten Pflanzen und
Pflanzengesellschaften, die man in Deutschland sonst nicht findet: Felsheide,
Steppenheide und Felsahornwald sind eigentlich submediterrane
Lebensgemeinschaften. Charakterpflanzen sind Felsenbirne, Wildapfel und
Weichselkirsche. Das früher als Heil- und Aromapflanze verwendete
Diptam-Kraut (Dictamnus albus), Felsenmispel, Federgras,
Traubensteinbrech und Hirschzunge wurden bereits 1735 durch Johann
Christian Senckenberg, Arzt und Naturforscher aus Frankfurt, beschrieben. Einige
Orchideenarten, so die seltene Bocksriemenzunge (Himantoglossum hircinum),
gehören zu den botanischen Kleinoden in unseren Breiten. Dies alles war aber schon im
Mittelalter bekannt, denn
Hildegard von Bingen (1098-1179),
die wohl bekannteste Frau ihrer Zeit, sammelte und beschrieb an der Nahe
Pflanzen, insbesondere Heilkräuter. Es ist aus heutiger Sicht sicherlich bemerkenswert,
dass in den "Physica" von Hildegard von Bingen mehr als 250 Gewächse erfasst sind.
Photo: Damwild im Winterfell (Damhirsche) in den frühen Morgenstunden eines frostigen,
aber sonnigen Novembertages auf einer Wiese in der Nähe der Wildenburg bei Kempfeld.
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