Die oberhalb des Weilers «Stadel» (Gemeinde Winterthur) gelegene Burg
war in ihrer Blütezeit eine sehr große Anlage mit Vorburg. Ihre
Anfänge reichen bis ins 11. Jahrhundert zurück. Erwähnt wird
für diese Epoche ein Graf Adalbert von Mörsburg (-Nellenburg). Im Jahre
1241 wurde die Burg erstmals urkundlich vermerkt als Besitz der Grafen von Kyburg.
Aus dieser Zeit (1250) stammt auch die frühgotische Kapelle, die innerhalb
der Burganlage eingebaut ist. Wenig später (1273) ging die Burg durch Erbschaft
an Rudolf von Habsburg über, der sie an die Meier von Oberwinterthur verlieh.
Die Burg wurde durch die Eidgenossen in den Sempacher- (1386) und in den Appenzeller
Kriegen (1401-1408) mit Ausnahme des Wohnturms zerstört. Im Jahre 1598 kaufte
die Stadt Winterthur die Burg und nutzte sie bis 1798 als Sitz des Ammanns. Von
der Anlage sind Wohnturm, Kapelle, die Ruine des Ritterhauses, Teile der Ringmauer
und Fundamente mehrerer anderer Gebäude erhalten. Beeindruckend ist das
weithin sichtbare «Megalithmauerwerk», das eine Wandstärke von bis
zu 5m aufweist. Heute ist in dem Wohnturm das Museum des Historischen Vereins
Winterthur untergebracht sowie ein stuckierter Festsaal, der für offizielle
Anlässe genutzt wird.
Photo: Die Mörsburg bei Wiesendangen in der Nähe von Winterthur
(Schweiz).