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Orchideenpracht auf dem Rochusfeld
Das Naturschutzgebiet "Nunkirche mit Rochusfeld" bei Sargenroth
ist zwar flächenmäßig recht klein, es gibt dort aber
Borstengraswiesen mit einer Artenvielfalt, die man an anderen
Orten im Hunsrück nicht findet. Damit hat das Rochusfeld
notabene auch einen hohen Anteil an gefährdeten Arten
wildwachsender Pflanzen und Pflanzengesellschaften. Diese
werden weit weniger vom Pflücken bedroht, als von
veränderten Lebensbedingungen, die in den vergangenen
Jahrzehnten sehr rasch eingetreten sind und den Pflanzen keine,
oder viel zu wenig Zeit für sukzessive Anpassungen gelassen
haben. War früher die Intensivierung der Landwirtschaft in
Verbindung mit der Trockenlegung von Feuchtwiesen und der
übermäßigen Düngung der Mähwiesen die Hauptbedrohung, so
hat nun die jüngste globale Erwärmung dazu beigetragen, dass
die robusteren Arten anderer Klimazonen die angestammten
Standorte heimischer Pflanzen zunehmend streitig machen.
In den ersten Maiwochen eines jeden Jahres bietet das
Rochusfeld, von dunkelroter bis violetter Farbe überzogen, eine
Orchideenpracht der besonderen Art: Es ist die große Zeit des
Manns-Knabenkrautes mit Tausenden von hell leuchtenden
Blüten, die dicht an dicht die Wiesen überziehen. Ein fürwahr
eindrückliches Schauspiel, denn wildwachsende Orchideen sind
in unserer modernen Kulturlandschaft ausgesprochen selten
geworden.
Weiterführende Informationen
Neumann H.:
Die Historie, Gegenwart und Bedeutung des Orchideenstandortes Rochusfeld an der Nunkirche bei
Sargenroth/Hunsrück. AHO-Mitteilungsblatt Hessen/Rheinlandpfalz 1, 1983: 5-9
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