|
St. Goar mit Loreley
Das Städtchen St. Goar, auf der linken Rheinseite gelegen, hat seinen Namen
von dem gleichnamigen Einsiedler, der hier im 6. Jahrhundert lebte und schon
zu Lebzeiten als Heiliger verehrt wurde. Im Jahre 765 entstand am Ort seiner
Klause eines der ältesten Klöster Deutschlands, auf dessen Grundmauern heute
die Stiftskirche mit ihrer romanischen Krypta aus dem 11. Jahrhundert steht.
Die gotischen Fresken im Innern der Kirche zählen zu den umfangreichsten Zyklen
spätmittellaterlicher Malerei in der Region. Überragt wird St. Goar von der Burg
Rheinfels, eine der mächtigsten Festungsanlagen am Rhein. Die märchenhafte
Kulisse dieser auf einem Felssporn gelegenen Burg diente schon ungezählten Malern
als Motiv für Zeichnungen, Stiche, Aquarelle und Gemälde. Unter den Künstlern
finden sich so berühmte Namen wie Albrecht Dürer mit einer Zeichnung aus dem
Jahre 1521 und William Turner mit seinem romantisch gefärbten Gemälde aus dem
Jahre 1817. Obwohl nur noch ein Drittel der ursprünglichen Befestigungsanlage
existiert, sind die heute sichtbaren Dimensionen immer noch sehr beeindruckend.
Die frühesten Teile der Kernburg gehen bis ins Jahr 1245 zurück und waren
von den Grafen von Katzenelnbogen als Bestandteil eines perfekten Sperr-Riegels
zwecks Zollerhebung bei der Rheinschifffahrt errichtet worden. In den folgenden
Jahrhunderten bauten die jeweiligen Besitzer die Festung systematisch aus. Das
Ende kam erst im Jahre 1794, als französische Truppen die Festung eroberten und
alle militärischen Einrichtungen samt vorgelagerter Bollwerke sprengten. Heute
ist Burg Rheinfels Eigentum der Stadt St. Goar und beherbergt neben einem Hotel
und einem Restaurant auch das Heimatmuseum.
Photo: Blick vom Aussichtspunkt bei Paterberg (Dreiburgenblick) auf Burg Katz und die im
Hintergrund liegende, tief eingeschnittene Engstelle des Rheins bei den Loreley Felsen.
|
|
|
|