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Kloster Disibodenberg
Im siebten Jahrhundert nach Christi Geburt kam ein Glaubensbote
namens Disibod von Irland über Frankreich nach Deutschland. Wie eine
Sage berichtet, hatte er die Weissagung, er würde dort eine Hütte
errichten und sich niederlassen, wo sein Wanderstab -kaum dass er in
die Erde gesteckt war- grünen werde. Er und seine Freunde zogen von
Ort zu Ort und predigten, aber Disibod wurde älter und älter, ohne dass
das Zeichen eintraf. Als er auf seiner Pilgerfahrt eines Tages dorthin
kam, wo Nahe und Glan sich vereinigen, da kniete der greise
Glaubensbote auf dem Rasen nieder und betete. Neben ihm steckte sein
Stab in der Erde und schlug unvermittelt grün aus. Ein weißes Reh kam
aus dem Wald und äste, wo eine Quelle klaren Wassers durch das Gras
plätscherte. Disibod stand auf und rief aus: "Hier ist ein heiliger Ort, hier
lasst uns Hütten bauen!". Aus den Hütten entstand später das Kloster
Disibodenberg, welches in den darauffolgenden Jahrhunderten ganz
entscheidenden Anteil an der kulturellen Entwicklung des Nahetales
hatte.
Von dieser Sage einmal abgesehen, ist die Quellenlage zur Geschichte
des Klosters Disibodenberg leider sehr unvollständig. Soviel aber ist
bekannt: um das Jahr 675 siedelte sich der irische Mönch Disibod mit
seinen drei Gefährten Gisbald, Clemens und Sallust auf der ehemals
keltischen und römischen Kultstätte des Disibodenbergs an. Aus ihrem
kleinen Kloster entwickelte sich in der Folge eine größere Abtei, welcher
Erzbischof Willigis von Mainz (975-1011) um die Jahrtausendwende
wichtigen Grundbesitz zusprach.
Photo: Das Hospiz des Klosters Disibodenberg aus dem 14. Jahrhundert.
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