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Allenbach an der Edelsteinstraße
Allenbach ist die letzte Ortschaft im Idarbachtal, bevor es über
den Idarwald hinüber nach Morbach geht. Hier ist man an den
westlichsten Punkt der "Deutschen Edelsteinstraße" gelangt, die
Idar-Oberstein, ein weltberühmtes Zentrum der Schmuckindustrie,
mit vielen kleinen Dörfern der Region verbindet, in
welchen kleinere, durch die Bäche des Hunsrücks betriebene
Schleifereien Edelsteine verarbeiteten und einen beachtlichen
Wohlstand in das abgelegene Gebiet brachten. Burg und Dorf
Allenbach gehörten zum Besitz der mächtigen Grafen von
Sponheim
aus dem unteren Nahetal, die in enger Verbindung
zum salischen Kaiserhaus standen und im Zuge ihrer
territorialen Expansion im 11. und 12. Jahrhundert die Grenze
ihres Machtbereiches im Westen gegenüber dem Kurfürsten von
Trier durch den Bau von Burgen zu festigen suchten. Die Burg
Allenbach —im Jahre 1265 erstmals urkundlich erwähnt—
wurde zusammen mit der Burg in
Herrstein
vermutlich jedoch
bereits im 12. Jahrhundert erbaut und diente der Ausübung der
sponheimischen Vogteien über die Grundherrschaft
Birkenfeld/Idarwald. Mit der Sponheimer Erbteilung zwischen
1223 und 1230 fiel Allenbach an die "Hintere Grafschaft".
Von der ursprünglichen Burg ist nichts erhalten geblieben, da an
ihrer Stelle im Jahre 1528 ein in spätgotischem und Renaissance-Stil
gehaltenes Schlösschen erbaut wurde. Dies nachdem der
Hauptturm und die dazugehörigen Bauten der mittelalterlichen
Anlage abgerissen worden waren. Das heutige Schloss
Allenbach besitzt neben der betonten Eckquaderung einen sehr
auffälligen, sechsseitigen Treppenturm in der Mitte der
Hauptfront. Um die Jahrhundertwende ist der überwiegende
Teil des spätgotischen Fachwerks jedoch ersetzt worden, was
zum Verlust einiger der ursprünglichen Formen geführt hat.
Dies hat aber der Attraktivität des eigenwilligen Schlösschens
keinerlei Abbruch getan.
Allenbach liegt klimatisch geschützt im Tal zwischen Idarwald,
Hochwald und Wildenburgkamm und ist ein idealer
Ausgangspunkt für ausgedehnte Wanderungen durch die
urwüchsige, weitgehend unberührte Natur der umliegenden
Wälder. Zum Beispiel über den Kamm des Wildenburgrückens
hinauf zum
Ringskopf
mit
keltischer
Fluchtburg aus der Zeit
von 200 v. Chr. (Latène-Zeit) und von dort weiter zur
Kirschweiler Festung mit Silberich. Oder vom Ringskopf über
den Kamm hinunter zur "Struthchaussee" mit restauriertem
gallo-römischem Grabhügel im Waldbezirk "Kipp" oberhalb von
Siesbach mit Rückweg über das Naturschutzgebiet
Hüttgeswasen, verbunden vielleicht mit einem Abstecher zur
mittelalterlichen Wallfahrtskirche
Heiligenbösch,
die im 12./13. Jahrhundert auf den Ruinen einer römischen Landvilla erbaut
wurde. Und natürlich zum
Erbeskopf
mit seiner grandiosen
Sicht über Hochwald und Idarwald —bei jedem Wetter und
jeder Jahreszeit ein besonderes Erlebnis. Lohnenswert auch der
Weg über Wirschweiler und die Sensweiler Höhe (734 m)
hinüber zu den Quellmooren ("Hangbrücher") bei
Morbach
mit ihrer einzigartigen Flora und Fauna.
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Burg Allenbach an der «Deutschen Edelsteinstraße» im Idarwald,
im Jahre 1265 erstmals urkundlich erwähnt, wurde vermutlich
zusammen mit der Burg in Herrstein im 12. Jahrhundert erbaut und diente der
Sicherung der sponheimischen Grundherrschaft.
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